Amazon FBA – Produktpiraterie
Heute möchten wir euch mit einer wahren Geschichte zum Thema Produktpiraterie bekannt machen. Der Händler und Entwickler, um den es geht, hat über 300 illegale Kopien seiner Produkte bei 300 unterschiedlichen Händlern bei Amazon gefunden.
Fast alle Händler hatten ihren Ursprung im asiatischen Raum. Dabei wurde nicht nur das Design und der Name widerrechtlich verwendet, sondern zum Teil auch Keywords, Produkttexte und natürlich Produktfotos.
Der Händler selbst ist bei Amazon FBA und musste tatsächlich alle Kopien selbst ausfindig machen und jeden einzelnen Fall eigenständig bei Amazon zur Anzeige bringen.
Das größte Problem für den Händler war jedoch ein erheblicher Imageschaden. Die Kopien waren von sehr schlechter Qualität und Menschen, die das Produkt kauften, gingen zunächst davon aus, ein Original zu kaufen. Bei dem Produkt handelt es sich um einen Hunderucksack. Also nichts, das man sich Tausende Male im Leben kauft. Kein Produkt wie zum Beispiel Parfüm, das nicht nur im asiatischen Raum als schlechte Kopie nach Produktpiraterie schreit. Gefälschte Parfüms findet man von den unterschiedlichsten Herstellern in den unterschiedlichsten Ländern. Manchmal verrät uns aber der Preis des Parfüms, dass es sich dabei nicht um ein Original handeln kann. Leider ist dies bei den gefälschten Produkten dieses Händlers anders.
Bis heute finden wir über den Markennamen Kopien, zum Beispiel bei Amazon Frankreich! Dazu genügt es, mit Hilfe einer VPN-Verbindung amazon.fr oder amazon.it aufzurufen. Und schon findet man gestohlene Produktfotos oder Produktbezeichnungen inklusive der dazugehörigen Modelle.
In Foren liest man ab und an eine schlechte Meinung über das Produkt und dass es sich dabei um schlecht genähte Hunderucksäcke aus billigem Material handele. Die Käufer wissen aber nicht, dass eigentlich nicht das Originalprodukt schlecht ist, sondern lediglich eine billige Kopie davon gekauft wurde.
Würde man das Produkt direkt beim Entwickler in seinem eigenen Shop kaufen, wäre ein Original garantiert. Leider sind viele Leute einfach gewohnt, alles auf einer Plattform zu kaufen. Als Schadensverursacher wird aus Sicht des Konsumenten oft weder ein illegaler Händler noch die Shopplattform vermutet – Als verantwortlich wird der Namensinhaber und Entwickler angesehen.
Wer sich einmal kurz vorstellt, er müsse über 300 illegale Kopien melden, der kann sich ausmalen, wie viele Stunden Arbeit dahinter stecken. Ja, Amazon hat seine eigenen Tools, die helfen sollen, automatisch Produktpiraten aufzuspüren. Doch leider werden die Namen des Produktes, Produktfotos und andere Produktattribute so miteinander vermischt, dass sie unter weiteren Attributen untergehen und letztendlich nur Handarbeit das Problem löst.
Der Händler selbst bleibt auf seinem Imageschaden sitzen, besonders dann, wenn Kunden sich gar nicht bei ihm melden und so vom Entwickler auch keine Anzeige wegen Produktfälschung gestellt werden kann.
Produktpiraterie ein Gentleman-Delikt?
Oft wird Produktpiraterie eher als Gentleman-Delikt bewertet – Wenn Chanel eine Tasche weniger verkauft, weil sich jemand eine Fälschung in Honkong gekauft hat, mag dies zutreffend sein. „Aber“ es trifft eben auch kleinere Unternehmen mit deutlich geringeren Umsätzen als Chanel oder Versace. Und darüberhinaus weiß der Konsument hier nicht einmal, dass er kein Original gekauft hat. Der durchschnittliche Konsument denkt bei Produktfälschungen nun mal eher an Nike und Adidas, oder eben an teure Parfüms. Außerdem erliegt der durchschnittliche Kunde oft dem Trugschluss, er könne eine Fälschung am Preis erkennen. Wie die Geschichte dieses Händlers zeigt, leider nicht immer!
Übrigens, wer sich für das beschriebene Produkt interessiert – den Hunderucksack gibt es hier. Und wenn Ihr Unterstützung in den Bereichen Online Arbitrage und Amazon FBA benötigt, fragt uns gerne unverbindlich an!